"Holzhauer Vegetationstage" bzw. "Holzhauer Gartentage" von 2007 bis 2025
Seit einigen Jahrzehnten werden im Erzgebirge aber auch Gemüsearten und Obstsorten angebaut, welche vor 100 Jahren noch undenkbar gewesen wären.
Die Anzucht von Pflanzen in beleuchteten und 24 Stunden beheizten Gewächshäusern wurde erst möglich, nachdem es elektrischen Strom, Heizungen und Licht gab. Der Ortsteil Holzhau Teichhaus bekam z.B. erst 1955 Strom.
Die Erfahrung hat in Holzhau gezeigt, dass sich Tomaten, Kürbis, Zuccini, Salatgurken oder Basilikum bereits bei Temperaturen unter 10 °Celsius aus der Gartensaison verabschieden.
In Holzhau kann es morgens eine halbe Stunde Bodenfrost geben, welcher durch Tageshöchsttemperaturen um 30 °C bei der Durchschnittsberechnung ausgeglichen wird.
Das Tal der Freiberger Mulde ist ein so genannter "Kaltluftsee". Nach Sonnenuntergang "fließt" die kalte Luft wie kaltes Wasser zum tiefsten Punkt des Tales und drückt die warme Luft nach oben. Es entsteht eine markante Temperaturschichtung.
Eine kurzzeitige morgendliche Abkühlung, (meist kurz vor Sonnenaufgang und verstärkt durch Windkühle), wird bei der alleinigen Betrachtung der Durchschnittstemperatur nicht angemessen berücksichtigt.
In der Praxis zeigen die Pflanzen Frostschäden, obwohl ein Durchschnittswert über 5 °C errechnet und der Tag als "Vegetationstag" eingestuft wurde.
Demzufolge ist die Tagesdurchschnittstemperatur in Holzhau nicht geeignet, um daraus Ableitungen zu realen "Vegetationstagen" zu treffen.
Wir sahen uns veranlaßt, eine zusätzliche Statistik zu erstellen und dabei eigene, "Holzhauer" Kriterien anzusetzen.
Die nachfolgende Tabelle zeigt eine Statistik der "Holzhauer Vegetationstage" für die Haltung von temperaturempfindlichen Pflanzen an.
Als Kriterium gilt dabei nicht die Tagesdurchschnittstemperatur, sondern die tiefste Tagestemperatur (Tmin). Die Schwelle haben wir auf 10 °C festgelegt. Gemessen wird in 2 Meter Höhe über dem Boden. Mit 10 °C berücksichtigen wir die Bedürfnisse empfindlicher Pflanzen und lassen gleichzeitig noch genug Toleranz zur Temperatur am Boden. Erfahrungsgemäß liegen zwischen den Temperaturen, welche von der Wetterstation Holzhau gemessen werden und den Temperaturen am Boden bzw. in direkter Nähe zur Freiberger Mulde etwa 2-3 °C Unterschied.
Einen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erheben wir natürlich nicht.
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